Atempause für die PhotovoltaikBeim Neujahrsempfang des BEE - Bundesverband Erneuerbare Energie sprach Bundeskanzlerin Merkel von einer Atempause für die Photovoltaik.Die Photovoltaikindustrie in Deutschland, rund 80% Umsatzverlust in 2 Jahren, rund 100.000 Arbeitsplätze vernichtet. Wie war die Reaktion des Publikums in Anbetracht dieses grenzenlosen Zynismus "Atempause", einem Affront der schlimmsten Sorte?
Musste Angelika Merkel in Anbetracht dieses Affronts mit spontanen Wutausbrüchen und Angriffen rechnen? Nein, Angelika Merkel kannte sehr genau in welchen Zustand diese Branche und deren Interessensvertretung. Stellen wir uns mal vor, Merkel hätte vor hunderten Arbeitern der Autobranche verkündet "Die Autoindustrie hat sich eine Atempause verdient. Wir werden eine Zulassungssteuer nach norwegischen Vorbild einführen und denken damit den Absatz an Autos in Deutschland um 2/3 zu senken.". Ich denke das hätte zu einer bedrohlich näher rückenden Masse wütender Menschen geführt.
In der Szene das große Gejammere über die böse böse Kohlelobby, die böse böse Atomlobby und die böse böse Öllobby. Wie ist das eigentlich im Fußball? Was passiert wenn eine Mannschaft 8:0 vom Feld geschossen wird? Wird da über die böse böse gegnerische Mannschaft gejammert? "Oh, nach dem 7:0 hätte doch die gegnerische Mannschaft so nett sein können noch ein Eigentor zu schießen". Nein, da läuft es ganz anders. "Ist der Trainer eine Flasche, die gefeuert gehört?", "War die Mannschaft schlecht auf den Gegner eingestellt?", "Sollte der Verein diese oder jene Position mit einem anderen Spieler besetzen?". Das sind gesunde Diskussionen unter erfolgsorientierten Menschen. Nichts dergleichen gibt es bei der Interessenvertretung für Photovoltaik. Daher konnte Angelika Merkel das mit der Atempause ohne jedes persönliches Risiko sagen. |