Salzburger Stierwascher in modernen ZeitenWie beweist man dem Belagerern, dass man noch genug zu Essen hat? Man zeige jeden Tag auf der Festungsmauer den gleichen Stier in anderer Farbe.
Etwa zur Zeit der Bauernaufstände um 1525 soll es geschehen sein. Salzburg wurde belagert und die Nahrungsmittelvorräte wurden knapp. Um den Feinden das Gegenteil der kritischen Situation vorzugaukeln wurde darauf der letzte Stier jeden Tag in einer neuen Farbvariante auf der Festungsmauer vorgeführt. Die Belagerer kamen deshalb zu dem Schluß, dass eine weitere Belagerung viel zu aufwendig sei und zogen ab.
Heute werden die großen Autokonzerne von Politikern und Umweltschützern belagert. Man verlangt eine umweltverträgliche Mobilität. Wie bringt man die Belagerer zum Aufgeben? Wie wird man diese lästigen Forderungen los? Mit dem Wasserstoffauto! Alle Parameter sprechen dafür, dass es keine Zukunft hat, aber das ist es ja gerade worauf es ankommt! Etwas was man vorführen kann wie einst die Salzburger den Stier auf der Festungsmauer. Dieser Stier war ja auch nur in immer neuen Varianten zum Vorführen gedacht, niemals zum Essen. So ist es auch mit dem Wasserstoffauto. Es ist zum Vorführen gedacht. Ein paar Pressefotos mit einem unbedarften Umweltminister oder Ex-Schauspieler am Steuer. Toll! Schaut her! Wir investieren in die Zukunft! Aber es ist nie für die Serienproduktion gedacht. |