Journalismus 5: Boot mit 12000 HandybatterienEine absolut negative journalistische Glanzleistung leistet sich der ORF mit einem Motorboot am Wörthersee, welches mit 12000 Handybatterien läuft.
Zum ersten bezeichnet man in der deutschen Sprache mit "Batterie" einen nur einmal brauchbaren Stromspeicher. Mit "Akku" wird hingegen ein mehrmals aufladbarer Stromspeicher bezeichnet. Es wäre mir kein Handy bekannt, welches mit Batterien funktioniert. Mobiltelephone verwenden grundsätzlich Akkus. Was ist ein Handyakku? Gibt es wo eine Norm für Handyakkus? Nein, jeder Hersteller hat fast schon für jedes Handy einen anderen Akku. Wer da im Internet nur 5 Minuten nach verschiedenen Akkus sucht, findet die unterschiedlichsten Handyakkus von 400 mAh bis 1600 mAh bei 3,6 Volt. Energiegehalt als 1,44 Wh bis 5,76 Wh. Der Meldung lässt sich also entnehmen, dass das Akkupack von dem Motorboot zwischen 17,28 kWh und 69,12 kWh Kapazität hat. Wie werden bloß die 12.000 Handyakkus aufgeladen? Wahrscheinlich muss man diese nach und nach mit einem Handy aufladen und dann wieder ins Boot stecken.
Eine halbe Stunde 35 km/h. Auch das lässt breiten Spielraum zur Interpreation. So wird die Akkukapazität für verschiedene Entladeströme gemessen. Bei einer Schnellentladung ist die Kapazität geringer als bei einer langsamen Entladung. Lithiumakkus sollte man auch nicht bis 0% runter entladen, sondern es fördert die Lebensdauer sehr, bei 20% Restkapazität Schluß zu machen. Da ja schon die Akkukapazität durch die nicht genormte Angabe in "Handybatterien" 1:4 schwankt, vergrößert sich jetzt der interpretative Spielraum noch mehr. Zwischen 20 kW und 120 kW Motorleistung dürfte das Motorboot liegen. |